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Naturschutzgebiet Weser-Ems 00257 "Kollrunger Moor"

Das Kollrunger Moor war seit 1974 als Landschaftsschutzgebiet geschützt. Dies betraf nur den nördlich gelegenen ca. 96 ha großen von Gräben durchzogenen Hochmoorrest. In der 3. Tranche wurde der Bereich gemeinsam mit dem südlich gelegenen ehemaligen Hochmoorsee „Hohes Meer“ und den wiedervernässten Abtorfungsflächen im Landkreis Aurich als FFH-Gebiet an die EU gemeldet. Seit September 2007 ist der gesamte Bereich einschließlich der dazwischen liegenden Hochmoorgrünländereien als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Innerhalb des Hochmoorgrünland-Komplexes wird ein Ersatzflächenpool entwickelt, damit die im Landkreis Aurich gelegenen wiedervernässten Abtorfungsflächen sukzessive mit den naturnahen Hochmoorbereichen im Landkreis Wittmund „vernetzt“ werden.

Kennzeichen Name Größe [ha] Zugehörigkeit Natura 2000
NSG WE 00257 "Kollrunger Moor" 279 Teil des FFH-Gebiets Nr. 193 "Kollrunger Moor und Klinge" (EU-Code DE 2511-332)

Ein großer Teil des naturnahen Hochmoorareals im Landkreis Wittmund liegt als Pfeifengras-Glockenheidestadium mit Besenheide, Glockenheide und Pfeifengras vor. An feuchten Stellen, insbesondere in den alten Handtorfstichen findet man (flutende) Torfmoose und Schmalblättriges Wollgras. An trockenen Stellen tritt auch Rentierflechte auf. Festgestellte Arten der Roten Liste sind Rosmarinheide, Rundblättriger Sonnentau, Mittlerer Sonnentau, Königsfarn, Hirsen-Segge, Moorlilie, Weißes Schnabelried, Rasige Haarsimse und Gewöhnliche Moosbeere.

Etwa ein Drittel des Bereichs ist mit Sand- und Moorbirke sowie seltener Eberesche und Stieleiche verbuscht. Im Süden befindet sich ein grüppenreiches Grünland mit feuchten Weidelgras-Weißklee-Weiden und Flatterbinsen-Beständen innerhalb des geschützten Bereichs. Zum festgestellten Tagfalter- und Heuschreckenspektrum gehören Rapsweißling, Schornsteinfeger, Großes Ochsenauge, Rostfleckiger Dickkopffalter, Gemeiner Grashüpfer sowie die Rote Liste- Arten Schwarzkolbiger Dickkopffalter, Kommafalter, Argus-Bläuling, Kurzflügelige Beißschrecke, Säbeldornschrecke, Bunter Grashüpfer und Sumpf-Grashüpfer. Dem Heuschreckenfund kommt tendenziell eine landesweite Bedeutung zu. Zum als überregional bedeutsam eingestuften Libellenfund gehören Gemeine Binsenjungfer, Frühe Adonislibelle, Große Pechlibelle, Becher- Azurjungfer, Glänzende Smaragdlibelle, Vierfleck, Schwarze Heidelibelle sowie die Rote Liste- Arten Glänzende Binsenjungfer, Kleine Moosjungfer und Nordische Moosjungfer. Für die Mond- Azurjungfer stellt der Bereich den Lebensraum für die stabilste Population in Ostfriesland überhaupt dar (Hanssen, 1998).

Ein Brutnachweis konnte für Mäusebussard, Stockente, Krickente, Zwergtaucher, Rohrammer, Blässhuhn und Fitis erbracht werden. Für Kuckuck, Rabenkrähe, Eichelhäher, Buchfink, Baumpieper, Zaunkönig, Amsel, Gartengrasmücke, Hänfling, Weidenmeise, Ringeltaube, Misteldrossel, Kohlmeise, Goldammer, Neuntöter und Bekassine bestand ein Brutverdacht. Eine Brutzeitfeststellung erfolgte für die Dorngrasmücke. Der Bereich stellt außerdem einen Lebensraum für Moorfrosch, Grasfrosch und Waldeidechse dar.

Im Bereich des Sumpfstandortes „Hohes Meer“ befand sich noch um die Jahrhundertwende ein kleiner Hochmoorsee, der im Rahmen der Urbarmachung des Moores trockengelegt wurde. Trotz dieses massiven Eingriffs ist die Fläche bis heute noch nicht nutzbar. Der größte Teil wird von einem kalk- und nährstoffarmen Sumpf eingenommen. Dominante Kennart ist die Flatterbinse, außerdem findet man zahlreich Sumpf-Reitgras, Wiesensegge, Schmalblättriges Wollgras, Pfeifengras, Schilf und Torfmoose. Festgestellte Rote Liste-Arten sind Gewöhnliche Moosbeere und Rosmarinheide. Insbesondere im Osten hat eine Verbuschung mit Birken eingesetzt. Zum Tagfalter- und Libellenspektrum gehören Rapsweißling, Schornsteinfeger, Brombeerzipfelfalter, Vierfleck, Schwarze Heidelibelle und die Rote Liste-Art Nordische Moosjungfer. Für Fitis, Dorngrasmücke, Baumpieper, Neuntöter und Rotkehlchen besteht ein Brutverdacht. Eine Brutzeitfeststellung erfolgte für Zaunkönig, Amsel, Goldammer, Fasan und Kuckuck. Außerdem wurden Moorfrosch und Kreuzotter gesichtet.

Lage und Abgrenzung des Naturschutzgebiets WE 257 "Kollrunger Moor"

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