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Leitziel 2: Wir wollen unsere Gesundheitsversorgung optimieren

Wir setzen uns dafür ein, dass die ärztliche und pflegerische Versorgung der Menschen langfristig gesichert und ausgebaut wird. Dieses Ziel ist auch in der Koordinierungsstelle Gesundheitsregion in der Kreisverwaltung verankert, die seit Mitte 2019 besteht. Hier werden Akteure aus den Bereichen Pflege, Kammern und Krankenkasse, Ärzte und Vertreter aus Politik und Verwaltung an einen Tisch geholt, die in verschiedenen Arbeitskreisen Themen der ärztlichen, pflegerischen und geburtshilflichen Versorgung sowie der Prävention und Gesundheitsförderung behandeln und nach Lösungsansätzen suchen. Bei allen Projekten, die im Rahmen des Leitbildes für den Landkreis Wittmund erarbeitet werden, muss die Gesundheitsregion eingebunden werden.

Maßnahmen:

Stipendien und Praktikaförderung für Medizin- studierende anbieten

Um dem Fachkräftemangel im Ärztebereich im Landkreis Wittmund entgegen zu wirken, ist bereits das Projekt „Landpartie Harlingerland“ ins Leben gerufen wurden. Diese bietet neben den bereits vorhandenen Lehrpraxen im Kreis in Kooperation mit Hausärzten aus dem Landkreis Wittmund sowie der Abteilung Allgemeinmedizin an der Universität Oldenburg Praktika im Fach Allgemeinmedizin in Lehrpraxen im Kreis an. Dazu zählen neben dem Kennenlernen der allgemeinmedizinischen Netzwerke auch für die Region typische Freizeitaktivitäten, wie eine Wattwanderung oder ein Inselbesuch. Diese Praktikaförderung kann z. B. durch kostenlose Unterbringung der Medizinstudierenden im Landkreis erweitert werden. Darüber hinaus können neben der Praktikaförderung auch Stipendien vergeben werden. Dabei verpflichten sich die Studierenden nach ihrer Ausbildung im Gegenzug drei bis fünf Jahre im Landkreis zu praktizieren. So lernen die jungen Medizinstudierenden bei diesem Projekt den Kreis während ihres Praktikums oder Stipendiums nicht nur mit Blick auf die medizinischen Angebote kennen, sondern ihnen wird auch das attraktive Leben im Landkreis Wittmund gezeigt, sodass die Entscheidung für einen Wohnort nach ihrer Ausbildung zum positiven für den Landkreis Wittmund ausfällt.

Heil- und Wellnesspflege-Medizin stärker bewerben

Vier Heilbäder, ein Nordseebad und ein Luftkurort prägen den nördlichen Landkreis Wittmund und heben die heilklimatische Bedeutung der Region hervor. Kein anderer Landkreis hat in solch einer räumlichen Nähe eine Vielzahl von anerkannten Bädern. Die Stärke des guten Klimas sollte im Landkreis genutzt werden. Dies kann gerade für Kurpatienten und den Gesundheitstourismus interessant sein, aber auch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie z. B. Atemwegserkrankungen oder Neurodermitis, die aufgrund des guten Klimas dauerhaft in den Landkreis ziehen könnten. Um sein positives Image zu stärken, kann der Landkreis die Bäder und mit ihnen die Heil- und Wellnesspflege-Medizin stärken. Mit gesundheitlichen Angeboten auf den Inseln und an der Küste und einer entsprechenden Bewerbung dieser kann der Landkreis Wittmund bundesweit bekannt werden. Dieses Projekt kann der Landkreis gemeinsam mit dem Arbeitskreis der relevanten Akteure im Tourismus und der Gesundheitsregion durchführen.

Barrierefreier Ausbau der Haltestellen

Barrierefreie öffentliche Räume sind für eine große Gruppe von Menschen im Landkreis Wittmund wichtig. Zu den mobilitätseingeschränkten Personen gehören nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Ältere oder Personen mit einem Kinderwagen. So ist es wichtig, die Infrastruktur im Kreis weiter barrierefrei auszubauen und die Inklusion in allen Lebensbereichen weiter zu entwickeln. Konkreter Investitionsbedarf besteht derzeit bei dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen im Landkreis.

Bündelung der Themen in der Gesundheitsregion Wittmund

Das Leitziel „Wir wollen unsere Gesundheitsversorgung optimieren“ kann im Landkreis Wittmund nur unter Einbeziehung der Koordinierungsstelle Gesundheitsregion in der Kreisverwaltung gelingen. Mitte 2019 ist diese Stelle mit dem Ziel die ärztliche und pflegerische Versorgung langfristig zu sichern geschaffen worden. Dieses Ziel kann mit den im Leitbild aufgeführten Maßnahmen nachhaltig erreicht werden. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, die in der Koordinierungsstelle Gesundheitsregion gebündelt werden können. Dazu zählen die Initiierung des „Sozialpsychiatrischen Verbundes“ im Landkreis, die dauerhafte Schulung der angehenden Erzieher in ihrer Ausbildung durch das Gesundheitsamt (Prophylaxehelfer) oder die Erarbeitung von Konzepten für Wohnen im Alter, die auch im Wohnraumversorgungskonzept einbezogen werden sollten. Auch die Maßnahmen aus dem Leitziel „Wir wollen den demografischen Wandel als Chance nutzen“ können gemeinsam mit der Gesundheitsregion erarbeitet werden. Die Koordinierungsstelle Gesundheitsregion bringt verschiedene Akteure aus den Bereichen Pflege, Politik, Verwaltung, Ärzte und aus den Kammern zusammen und bearbeitet mit ihnen projektorientiert verschiedene Themen. Um die Gesundheitsregion zu stärken und eine weiterhin gute Organisation zu gewährleisten können Arbeitskreise und Projekte z.B. gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS) durchgeführt werden.

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