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Datum: 29.09.2022

Erntekrone des Zweigvereins Hesel-Friedeburg hängt und verströmt frischen Duft im Kreishaus

Es riecht wieder nach Ernte im großen Treppenhaus des Wittmunder Kreishauses am Marktplatz: Eine Landwirte-Delegation brachte gestern (Mittwoch, 28.9.22) eine sorgfältig gebundene große Erntekrone ins Kreishaus am Markt, Ausdruck der großen Verbundenheit und des Stellenwerts der Landwirtschaft im Kreisgebiet. Hausherr Landrat Holger Heymann bedankte sich für den Erntegruß, diesmal erstellt von den Aktiven des Zweigvereins Hesel-Friedeburg.

Alle Beteiligten leben seit vielen Jahren die gute Tradition der Präsentation der Erntekrone, der gestern im historischen Saal ein längerer Themen- und Meinungsaustausch folgte. Landrat Heymann wies eingangs auf die wichtige Rolle der Landwirtschaft im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben des Landkreises hin, beschwor den Zusammenhalt für die weitere Zukunft. Besucher des Kreishauses und auch Mitarbeiter werden in den nächsten Wochen angesichts der Erntekrone darauf gestoßen, dass die Landwirtschaft als Wirtschaftszweig unverzichtbar zum Landkreis Wittmund dazu gehört. „Wir würden das Wetter dieses Jahres gern für die Zukunft buchen“, sagte Kreislandvolk-Vorsitzender Günter Lüken in seinem Redebeitrag. Er wies noch einmal auf quälende Vorgaben der EU für seinen Berufsstand hin, die diesem den Arbeitsalltag erschwerten. Gleichzeitig hob er hervor, dass sich in den derzeitigen Krisenzeiten das Bild vom Landwirt als Versorger mit Lebensmitteln sehr zum Positiven gewandelt habe. Das spiegele sich auch in gestiegenen Preisen für landwirtschaftliche Produkte wider, die inzwischen wieder zu auskömmlichen Erträgen für die hiesigen Betriebe führten. Lüken lobte das bewährte Miteinander von Landwirten und Kreisverwaltung im Landkreis, man sei immer konstruktiv miteinander im Gespräch. Sehr positiv auch das Urteil von Elke Eilts, Vorsitzende der Kreislandfrauen. Man bewahre eine schöne Tradition, sei über wichtige Dinge im Austausch und an Lösungen bei den Zielkonflikten stets interessiert. Es gelte angesichts der Krise des globalen Wirtschaftens nun, die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich zu überwinden und regionale Stärken zu betonen und zu nutzen. Probleme seien nur gemeinsam zu lösen, erklärte auch Kreislandwirt Manfred Tannen. Die Landwirtschaft müsse das Ihrige tun, um die Gesellschaft in der Krise voranzubringen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Eine Reihe von inhaltlichen Themen, zu denen sich die Landwirte Informationen und Erklärungen gewünscht hatten, kamen dann seitens der geladenen Landkreis-Vertreter auf den Tisch. Marwin Pettig (Fachdienstleiter Planung) erläuterte, wie künftig der Gesetzgeber geeignete Flächen für die Implementierung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen identifizieren will und dass die Planungshoheit hier direkt bei den Gemeinden liegen wird. Er sagte auch, dass beim weiteren Ausbau der Windkraft neue Flächenvorgaben von Bund und Land für den Landkreis Wittmund zu erwarten seien.

Den Status Quo beim begonnenen „Niedersächsischen Weg“ stellte Finn Ahrens (Fachdienst Natur- und Klimaschutz) im Detail den Anwesenden vor. Über die Spielräume der Kreisverwaltung bei der Ahndung angelegter Schottergärten im Kreisgebiet referierte Werner Hille, der Gesamtleiter für die Fachbereiche Bauen und Umwelt beim Landkreis. Das Klimaschutzteam mit Elisa Bodenstab und Jens Schult stellte den Landwirtschaftsvertretern die Arbeit des Teams Klimaschutz vor und erläuterte an einem Beispiel den Nutzen des Solar- und Gründachkatasters für das Kreisgebiet.

Fachbereichsleiter Jan-Hermann Becker erläuterte den Stand des Breitbandausbaus im Kreisgebiet, wonach man kurz vor der Vergabe der nächsten Ausbaulose im laufenden Projekt stehe, was den Anschluss weiterer rund 4300 unterversorgter Haushalte bedeute. Er ging auch kurz auf die Anstrengungen der Kreisverwaltung bei der Integration Geflüchteter im Landkreis ein.

Dr. Michael Bucher vom Zweckverband Veterinäramt Jade-Weser hob unter anderem hervor, dass es beim jüngsten Fall von Vogelgrippe/Geflügelpest im Landkreis Wittmund (Hobbyhaltung in Ardorf) erstmals gelungen sei, für die Geflügelwirtschaft großflächige Sperrgebietsregelungen für Erzeuger und Handel abzuwenden.

Käsehäppchen aus der regionalen Produktion der Auricher Privatmolkerei Rücker, sowie Wurst, Gebäck und Milchmix-Getränke, serviert vom Landfrauen-Team, sorgten dafür, dass der rund zweistündige Austausch nicht zu einer zu trockenen Angelegenheit wurde. Im nächsten Jahr wird man sich wieder treffen, die Erntekrone bringen und sich wieder über dann aktuelle Themen austauschen.

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