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Datum: 07.09.2022

Karin Garlichs gibt nach 17 Jahren ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wittmund auf

Künftig mehr Zeit für Arbeit als Koordinatorin der Gesundheitsregion

Nach mehr als 17 Jahren als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wittmund gibt Karin Garlichs in Kürze dieses Amt auf. Sie tut dies mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge, wie sie sagt. Denn da sie bereits seit rund drei Jahren nicht nur zur Hälfte als Gleichstellungsbeauftragte arbeitet, sondern mit weiteren 50 Prozent auch als Koordinatorin der Gesundheitsregion für den Landkreis tätig ist, hat sie sich nunmehr zu einer Veränderung entschieden. Garlichs: „Diese Tätigkeit nimmt immer mehr Raum ein, was dazu führte, dass ich mich jetzt – nach reiflicher Überlegung – für einen Bereich entscheiden musste.“ Da die Kreispolitik das Thema Gesundheitsregion als besonders wichtig erachtet, wurde beschlossen, für die Tätigkeit der Koordinatorin ein größeres Stundenkontingent zur Verfügung zu stellen. „Ich habe dieser Tätigkeit nun den Vorzug gegeben und werde daher meine Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte aufgeben“, so Garlichs. Sie habe mich stets mit medizinischen Themen beschäftigt und freue sich,  beruflich weiterhin mit Themen wie ärztlicher oder pflegerischer Versorgung sowie anderen gesundheitsrelevanten Themen im Kreisgebiet und Ostfriesland zu tun zu haben.

Nach verschiedenen Stationen bei der Kreisverwaltung wie Bauamt, Ordnungsamt, Sozial- und Jugendamt wurde sie seinerzeit im Jahr 2005 vom Kreistag als Gleichstellungsbeauftragte berufen, damals als Nachfolgerin von Cornelia Kleen-Ottersberg. Rückblickend sagt sie: „Dieser Job war sicherlich manches Mal eine Herausforderung, hat mir aber in all den Jahren auch viel Spaß gemacht. Diverse Themen mussten bearbeitet werden. Oftmals ging es um die Rückkehr in den Beruf oder eine Trennung oder gar Scheidung. Auch das Thema „Gewalt in der Partnerschaft“ musste manchmal beraten werden.“ Besonders wichtig seien ihr aber vor allen Dingen die Themen der „Frauenerwerbstätigkeit“ oder der „Armut im Alter“, wenn Frauen im Alter nur unzureichend versorgt sind, gewesen. Hierzu gab es verschiedene Vorträge bzw. gemeinsame Veranstaltungen etwa mit Juristinnen, mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und auch zusammen mit den Landfrauenvereinen im Harlingerland.

Mit aufbauen durfte sie das Gemeinschaftsprojekt „Frauenleben in Ostfriesland“. Zusammen mit den anderen Kolleginnen auf der ost-friesischen Halbinsel und der Ostfriesischen Landschaft werden alljährlich Veranstaltungen angeboten, die berühmten Frauen der Geschichte in Ostfriesland gewidmet sind. Ergänzend dazu wird auch der „Frauenkalender Ostfriesland“ erstellt.

Tätigkeitsschwerpunkte waren zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Gründung des „Ferienzaubers“ in Wittmund und die Betreuung des Zertifizierungsverfahren für den Landkreis als Familienfreundlicher Arbeitgeber. Begleitet und koordiniert hat sie einige Jahre lang auch das Bundesmodellprojekt „LandAufSchwung“.

In den letzten Jahren war Garlichs auch immer als Gleichstellungsbeauftragte intern sehr eingespannt, erzählt sie. So habe die Anzahl der internen Bewerbungsverfahren stark zugenommen und viel Zeitaufwand für Sitzungen erfordert, so dass für viele andere Themen inhaltlich weniger Raum war. Garlichs sagt: „Doch gerade dieser Bereich war mir immer sehr wichtig, denn es ging immer um Menschen. Um Menschen, die für bestimmte Aufgabenbereiche und für bestimmte Teams ausgewählt werden mussten und die vor allen Dingen für die neue Aufgabe geeignet erschienen.“ Im Team mit der Personalabteilung, dem Personalrat, den politischen Vertretern sowie den aufnehmenden Ämtern habe man immer versucht, nach „Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung“ die besten Kandidatinnen oder Kandidaten zu finden.

„Diese Aufgabe wird dann demnächst eine andere Kollegin übernehmen,“ so Garlichs - während sie sich auf das Thema „Gesundheitsregion“ fokussiere und sich auch ein wenig mehr ihrem Privatleben widmen werde. Bei den Kolleginnen und Kollegen bedankt sie sich für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit in all den Jahren als Gleichstellungsbeauftragte.

Die Kreisverwaltung bereitet jetzt die Berufung einer neuen Gleichstellungsbeauftragten durch den Kreistag vor. Formal soll mit der Bestellung der neuen Beauftragten Garlichs als bisherige abberufen werden. Die Kreisverwaltung ist optimistisch, die Neubesetzung der Position im Zuge einer internen Ausschreibung vergeben zu können. Diesem Prozedere konnte der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung so folgen.


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