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Datum: 15.03.2023

Kein Verständnis für Vorgehen von EU und Bund - »Ostfrieslands Zukunft bedroht«

Massive Kritik an den Plänen von EU und Bund, das Fischen mit Grundschleppnetzen in der EU ab 2030 generell zu verbieten, äußert der Wittmunder Landrat Holger Heymann. Er solidarisiert sich mit den ostfriesischen Krabbenfischern an der niedersächsischen Küste, teilt deren Existenzängste. Und er fordert alle maßgeblichen Bundes- und Landespolitiker überparteilich auf, den laufenden Gesetzgebungsprozess noch zu stoppen. Heymann ist deutlich: „Ostfrieslands Küste ist ohne seine Traditionen, und dazu zähle ich auch die alte Tradition des Krabbenfischens bei uns, für mich nicht denkbar. Es kann nicht sein, dass diesem traditionellen Wirtschaftszweig hier mit einem Federstrich in Brüssel oder Berlin so einfach der Todesstoß versetzt wird.“ Ostfrieslands Zukunft sei im Kern bedroht. Mit vorgeschobenen Schutzargumenten werde hier den Sielhäfen, der Heimat der Krabbenfischer, der Garaus gemacht. Dabei hätten die Krabbenfischer sich in den letzten Jahrzehnten unter vielen Anstrengungen den strenger werdenden Auflagen gestellt. Und man suche auch nach technischen Wegen, das aufwändige Krabbenpulen statt in Marokko hier an der Küste anzusiedeln. Heymann fordert: „Die Küstenfischerei braucht bei uns in Deutschland eine echte Perspektive statt ständiger Nackenschläge und Bedrohungen durch die EU. Es muss doch möglich sein, im Schutzgebiet Wattenmeer das Miteinander von Naturschutz und verbliebener Berufsfischerei zu organisieren.“ Da wolle er sich gern als Moderator anbieten, um hier weitere Gespräche zu führen.

Für Heymann, der auch Vorsitzender des Tourismusverbandes Niedersachsen ist, steht sogar die touristische Vermarktbarkeit der gesamten Küste auf dem Spiel. Er fragt: „Wie sollen wir dem Gast eine Küste mit leeren Sielhäfen vermitteln. Die Folge der Einstellung der Krabbenfischerei wäre am Ende doch der Verkauf und das Verschwinden der Kutterflotten aus unseren Häfen. Das kann ernsthaft niemand wollen.“ Die Pläne bedrohten Ostfrieslands Zukunft, sagt der Landrat und Tourismus-Verbandschef. Dagegen müsse man sich energisch stemmen und politisch alles in die Waagschale werfen, das man habe.

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