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Datum: 12.05.2021

Land sollte mehr Impfstoff für Erstimpfungen in Impfzentren bereitstellen

Der Landkreis Wittmund fordert das Land Niedersachsen auf, mehr Impfstoff für Erstimpfungen in Impfzentren bereitzustellen als bisher avisiert. Sonst, so die Befürchtung in Wittmund, läuft die Warteliste für Erstimpfungen über – und längst nicht alle Impfwilligen aus den als vulnerable identifizierten Empfängergruppen sind zum Zuge gekommen. In einem Schreiben an Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens macht Landrat Holger Heymann auf den Missstand aufmerksam.

„Aktuell sind die Erwartungen an eine zügige Corona-Impfung von Impfwilligen sehr hoch. Tagtäglich wird über die Öffnung weiterer Prioritätsgruppen bzw. die mögliche Aufhebung der Priorisierung berichtet. Immer mehr Impfwillige haben daher die Möglichkeit, sich auf die Warteliste des Landes einzutragen und ab diesem Zeitpunkt auf die Zuweisung eines Impftermins zu warten. Andere Impfwillige stehen schon länger auf dieser Warteliste und bekommen derzeit erneut schriftlich eine Bestätigung, dass sie auch tatsächlich auf der Warteliste stehen. Den erwarteten Impftermin erhalten sie in diesem Falle jedoch nicht. Enttäuschung ist hier vorprogrammiert“, heißt es seitens der Wittmunder Kreisverwaltung, die für das Land das Esenser Impfzentrum betreibt. Auf der Impf-Warteliste für den Landkreis Wittmund stehen (Stand Mittwoch, 12.05.2021, 10:15 Uhr) 5974 Personen, Tendenz steigend.

Den Impfzentren in Niedersachsen ist angekündigt worden, dass sich die Impfstofflieferungen bis Ende Juni grundsätzlich im Rahmen der „Spitzenlast“ bewegen würden. Diese liegt nach der derzeitigen Einschätzung für das Impfzentrum des Landkreises Wittmund bei ca. 1.800 Impfdosen pro Woche. Am 11.05.2021 teilte das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung den Impfzentren die Impfstoffmengen mit, die den Impfzentren in den Wochen bis zum 06.06.2021 geliefert werden sollen. Diese Impfstoffmengen sind nahezu ausschließlich für Zweitimpfungen vorgesehen. So bekommt das Impfzentrum des Landkreises Wittmund ab dem 12.05.21 bis zum 06.06.2021 lediglich 244 Impfdosen des Impfstoffs der Firma Biontec und 330 Impfdosen des Impfstoffs der Firma AstraZeneca für Erstimpfungen geliefert. Insgesamt wird mit den Impfstofflieferungen die angepeilte Spitzenlast nicht annähernd erreicht. Es stünden aber, so der Landkreis, ausreichende Impfkapazitäten in Esens zur Verfügung, um zu den geplanten Zweitimpfungen weitere Erstimpfungen zu tätigen.

Landrat Holger Heymann hat sich heute in einem Brief an Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens gewandt. Darin weist er darauf hin, dass „die angekündigten Impfstoffmengen aus hiesiger Sicht keinesfalls ausreichen, um die berechtigten Erwartungen derjenigen zu erfüllen die auf einen Impftermin warten.“ Vielmehr würden diese Personen in den meisten Fällen in den nächsten Wochen keinerlei Fortschritte sehen und sich vermutlich empört mit der Frage an die Impfzentren wenden, warum es bei den Erstimpfungen nicht vorangeht. Heymann deutlich: „Aus genannten Gründen fordere ich Sie auf, die bisher geplante Strategie für die Verteilung des Impfstoffs zu überdenken und sich dafür einzusetzen, dass den Impfzentren zusätzlicher Impfstoff für Erstimpfungen zur Verfügung gestellt wird.“ So müsse dafür Sorge getragen werden, „dass auch weiterhin kontinuierlich Erstimpfungen durch die Impfzentren getätigt werden können.“

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