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Datum: 13.04.2021

Sozialwohnungsbestand im Landkreis nimmt weiter ab - Nachfrage steigt aber

Im Landkreis Wittmund geht die Anzahl der Sozialwohnungen kontinuierlich zurück. Waren es im Jahr 2012 noch genau 463 Wohnungen, so ist es jetzt nur noch knapp die Hälfte des Bestandes, den das Bauamt verzeichnet. Gleichzeitig aber steige die Nachfrage nach „Wohnberechtigungsscheinen“ (B-Scheine) für Sozialwohnungen, das teilt die Kreisverwaltung in Wittmund mit.

Es handelt sich bei Sozialwohnungen um staatlich geförderte Wohnungen, die den Mietern mit geringerem Einkommen einen angemessenen Wohnraum zusichern. Im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung werden vor allem private Investoren und kommunale Wohnungsunternehmen, sofern vorhanden, dabei unterstützt, preiswerte Mietwohnungen für Haushalte mit Zugangsschwierigkeiten am allgemeinen, freien Wohnungsmarkt bereitzustellen. Die Sozialbindung für derartige Wohnungen ist jedoch zeitlich begrenzt. Nach Ablauf der Frist fallen diese Wohnungen somit aus dieser Bindung heraus und stehen dem allgemeinen Wohnungsmarkt wieder zur Verfügung, auf dem in der Regel höhere Mieterlöse zu erzielen sind.

„Sollte sich dieser Trend so fortsetzen, wären es statt der augenblicklichen 230 nur noch 71 Wohnungen im Jahr 2030 im Landkreis Wittmund - ein dramatischer Rückgang“, folgert Abteilungsleiter Dirk Gronewold aus dem Bauamt. Zudem wären hiervon 65 Wohnungen Personen ab 60 Jahren oder Schwerbehinderten vorbehalten. Für alle anderen, zum Beispiel auch kinderreichen Familien, würden dann noch ganze sechs Wohnungen vorhanden sein.

Gronewold: „Im Bauamt wird jedoch weiterhin eine starke Nachfrage nach Wohnraum registriert. Nicht nur die nach wie vor hohe Anzahl an Bauanträgen oder Voranfragen bestätigte diesen Trend.“ Auch die Zahl der ausgestellten „B-Scheine“ steige kontinuierlich. Aus Sicht der Wittmunder Kreisverwaltung besteht daher dringender Bedarf an neuen Sozialwohnungen. Die größte Baumaßnahme befindet sich bemerkenswerterweise derzeit auf der Insel Langeoog. Dort wird mit staatlicher Unterstützung das Objekt „Uns Oog“ verwirklicht - die Anzahl der Sozialwohnungen dort nach Fertigstellung: 21 Wohneinheiten.

Vor diesem Hintergrund weist die Kreisverwaltung auf die zahlreichen Möglichkeiten hin, die staatlicherseits für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Sie beziehen sich sowohl auf den Neubau als auch auf die nachhaltige Modernisierung bestehender Gebäude. Für die Inseln existiert im Übrigen eine gesonderte Wohnraumförderung, die den dortigen Lebensverhältnissen Rechnung trägt. Nähere Auskünfte hierzu erteilt das Bauamt des Landkreises unter Telefon 04462/ 86-1291 oder der Mailadresse bauamt@lk.wittmund.de.

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