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Kommunale Wärmeplanung

Die Landkreise Wittmund und Friesland starteten gemeinsam das Pilotprojekt „Kommunale Wärmeplanung und Teilkonzept Erneuerbare Energien“.

Die beiden Landkreise hatten sich gemeinsam als eine von drei Modellregionen in Niedersachsen für die Erstellung einer Wärmeplanung beworben und Fördermittel bei Bund und Land beantragt. Durch den positiven Bescheid konnten sich Friesland und Wittmund über eine 85%-ige Förderung sowie die Unterstützung der Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) freuen. Die Umsetzung erfolgte durch die Planungsbüros IP SYSCON GmbH sowie GRAW und dem Kompetenzzentrum Energie aus Osnabrück.

Als Aufgabe der Daseinsvorsorge ist die Wärmeplanung Bestandteil der verbindlichen kommunalen Planung. Zur Konkretisierung wurden Wärmepläne erstellt, die als Fachgutachten in das jeweilige Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) einfließen. Ziel dieses Pilotprojektes ist es, regionale Akteure zu motivieren, auf der Grundlage einer Wärmeplanung, (Ab-)Wärmepotenziale planerisch in notwendiger Detailschärfe zu erfassen und die wirtschaftliche Erschließung, z.B. im Rahmen einer energetischen Quartierssanierung oder durch Realisierung von (Ab-)Wärmenetzen, zu prüfen. Der Pilot soll zeigen, welchen Einfluss eine vorliegende Wärmeplanung im RROP, letztlich auf die gemeindliche Bauleitplanung und die kommunalpolitische Diskussion hat. Mit der Verankerung des Themas in den RROP wird die Aufgabe Wärmeplanung zum laufenden Geschäft der Verwaltung. 

Aktueller Stand im Landkreis Wittmund:

Aktuell wird der Wärmebedarf des Landkreises Wittmund zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen gedeckt. Obwohl der Anteil des Heizöls sich bereits auf 2,1 % begrenzt, werden 79, 8% der Heizungen mit Erdgas betrieben. Dazu kommt, dass erneuerbare Energieträger wie Solarthermie und Wärmepumpen nur in geringem Maße genutzt werden. Das noch nutzbare Potential für Solarthermie, ähnlich wie bei Photovoltaik, auf Dachflächen liegt beispielsweise bei 97 %.
Um der Klimaneutralität, die laut Klimaschutzszenario der Planung, erreichbar ist, näherzukommen, müssen in Zukunft verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. Ein zentraler Inhalt der Konzeption ist daher der Maßnahmenkatalog. Aus 25 Maßnahmen wurden hierbei einige gemeinsam mit verschiedenen Beteiligten priorisiert, die in naher Zukunft umgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich u.a. der Ausbau von Photovoltaik, Solar- und Geothermie bzw. der Umstieg auf Erneuerbare Energien in den eigenen Liegenschaften des Landkreises. Ebenso sollen Sanierungsprojekte durchgeführt werden, um den hohen Energieverbrauch aufgrund des älteren Gebäudebestands zu senken. Über verschiedene Aufklärungsveranstaltungen in Bezug auf die Klimakrise, Klimafolgen und die Verfassung von Informationsmaterial zu FAQs soll weiter informiert werden. Durch die ausgewählten Maßnahmen wird sichergestellt, dass sowohl kommunale als auch private Wohngebäude abgedeckt werden. Hierbei steht die Kombination aus „Energie sparen“ und auf „erneuerbare Energie“ umstellen im Fokus. Voraussetzung für das Erreichen der Klimaschutzziele und eine Entwicklung ohne fossile Brennstoffe, ist das explizite Vorantreiben der Geothermie als Wärmequelle. Eine weitere Rolle spielen in dieser Hinsicht auch weitere Technologien, wie die Solarthermie oder die Nutzung von Biogas.

Die Kurzfassung des Abschlussberichts: 

Solar- und Grünfdachkataster:

Auch als Bürger*In besteht die Möglichkeit heute schon etwas für den Ausbau erneuerbarer Energien zu tun. Über https://solar-wtm-fri.ipsyscon.de/de/ kann das Solar- und Gründachkataster aufgerufen werden, mit dem man unkompliziert die eigene Solaranlage planen kann. Bei Fragen steht außerdem das Klimaschutzteam des Landkreises zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier

15.06.2022 

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