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Datum: 30.10.2025

Die Sturmflut 1825
Eröffnung der Wanderausstellung im Deutschen Sielhafenmuseum

Das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel zeigt in den Wintermonaten vom 2.11.2025 bis zum 4.1.2026 eine Ausstellung zur Sturmflut 1825, die von der Ostfriesischen Landschaft und den ostfriesischen Deichverbänden gemeinsam erarbeitet wurde. Der Leiter der Landschaftsbibliothek Dr. Heiko Suhr eröffnet die Ausstellung am Sonntag, 2.11. um 11 Uhr in der Alten Pastorei mit einem Vortrag über die Naturkatastrophe vor 200 Jahren und ihre Bedeutung für den Küstenschutz in Ostfriesland in der Gegenwart.

Die Sturmflut von 1825 markiert ein einschneidendes Ereignis für die norddeutsche Küstenregion. In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar verursachte sie massive Schäden entlang der deutschen, dänischen und niederländischen Nordseeküste, wobei Ostfriesland besonders schwer getroffen wurde. Historische Aufzeichnungen belegen, dass die Pegelstände in nahezu allen ostfriesischen Ortschaften dramatisch anstiegen und die bis dahin gemessenen Höchstwerte deutlich übertrafen.

Die Auswirkungen dieser Naturkatastrophe waren verheerend: Zahlreiche Deiche brachen, ganze Ortschaften wurden überflutet, und tausende Menschen verloren ihr Zuhause.

Auch die Landwirtschaft erlitt durch die Überflutung der Ackerflächen schwere Schäden, was zu wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die gesamte Region führte.

Diese Katastrophe löste ein grundlegendes Umdenken im Küstenschutz aus. Die Erkenntnis, dass die bestehenden Schutzmaßnahmen unzureichend waren, führte zu weitreichenden Verbesserungen der Deichinfrastruktur. Das Jahr 1825 wurde damit zum Wendepunkt in der Küstenschutzplanung – mit nachhaltigen Auswirkungen auf Deichbau und Landnutzung im gesamten Nordseeraum.

Bis heute bleibt die Sturmflut von 1825 eine Mahnung an die Naturgewalten und die besondere Verletzlichkeit der Küstenregionen. Als bedeutendes Kapitel der regionalen Geschichte regt sie auch gegenwärtig zur Diskussion über den Umgang mit extremen Natur- und Wetterereignissen an.

Anlässlich des 200. Jahrestages fand am 5. Februar 2025 im Sparkassenforum Leer eine Tagung der ostfriesischen Deichverbände und der Ostfriesischen Landschaft über die Sturmflut von 1825 statt. Gleichzeitig wurde eine Ausstellung zur Sturmflut eröffnet, die ab dem 7. Februar zunächst im Eingangsbereich der Sparkasse LeerWittmund zu sehen war und seitdem über die ostfriesische Halbinsel wandert. Die Ausstellung im Sielhafenmuseum bildet den Schlusspunkt des Gedenkjahres 2025.

Das Deutsche Sielhafenmuseum ist im November an den Samstagen sowie an den Adventswochenenden geöffnet. In den Weihnachtsferien öffnet das Museum täglich. Weitere Informationen unter www.dshm.de.

Abb.: Deichbruch in der Westermarsch beim Dorf Itzendorf im Jahr 1825, Aquarell von Hinrich Adolph von Lengen (Quelle: Ostfriesisches Teemuseum Norden)

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