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Datum: 23.03.2022

100.000 qm Wildblumenwiese in zwei Jahren - Förderung von der Naturschutzstiftung auch 2022

Die Pflanz- und Aussaatzeit naht! Auch in diesem Jahr fördert die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven (FWW) die Anlage von artenreichen, regionalen Wildblumenwiesen in der Stiftungsregion. Allein im letzten Jahr wurden über 100 Anträge genehmigt; daraus ergaben sich 60.000 Quadratmeter Wildblumenwiese. Rechnet man die Fläche von 2019 dazu, gibt es nun auf circa 100.000 Quadratmeter schönstes Futter für Wildbienen und andere Insekten – denn auch das menschliche Auge erfreut sich daran.

Nadine Peters aus Hooksiel hatte für ihren Garten auch Samen von der Naturschutzstiftung erhalten: „Mein Eindruck ist, dass sich einige Insekten dazu gesellt haben, die vorher nicht im Garten zu sehen oder zu hören waren. Grillen zum Beispiel und mehr Wildbienen-Arten als vorher. Zum anderen fühlen sich Kaninchen so wohl hier, dass sie den Sichtschutz nutzen, um deutlich länger im Garten zu verweilen. Es gefällt ihnen sichtlich.“

Wildblumenwiesen statt Marmorplatten heißt es auf einigen Flächen des Heppenser Friedhofes in Wilhelmshaven. „Die Friedhofskultur verändert sich und viele Flächen werden auf Friedhöfen nicht mehr gebraucht. Die Heppenser Kirche gestaltet diese Veränderung im Projekt ‚Wandelgarten‘. Mitten in der Stadt entstehen mit Unterstützung der Naturschutzstiftung neue ökologische Flächen“, freut sich Pastor Rainer Claus. „So wandelt sich ein Friedhof und wird zum Rückzugsort für Natur und Mensch.“

Zertifiziertes Regio-Saatgut besteht aus Samen heimischer Pflanzenarten der Region (Nordwestdeutsches Tiefland). Der Vorteil von Regio-Saatgut ist: Die Pflanzenarten sind heimische Arten und sind somit an die Bedingungen vor Ort angepasst. Von und an ihnen leben viele heimische Insektenarten, vor allem Schmetterlinge (wie z.B. der Kleine Feuerfalter oder der Zitronenfalter) und Wildbienen (Maskenbienen, Mauerbienen und viele mehr). Diese wiederrum stellen Nahrung für andere Tierarten dar. Viele der Insekten haben sich auf bestimmte Blüten und Pflanzen spezialisiert. Werden die falschen Blumen angepflanzt, mag das optisch gelungen aussehen – für die Insekten, besonders die Wildbienen, bringt dies dann allerdings nicht viel. Grundsätzlich gilt: Mehrjährige Blühflächen sind einjährigen immer vorzuziehen.

„Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine der aktuellen globalen Herausforderungen. Wir versuchen hier in der Region auf verschiedenen Ebenen die biologische Vielfalt zu fördern. Ein Projekt, bei dem alle mitmachen können, ist unsere Wildblumenwiesenförderung.“ sagt Dr. Ilka Strubelt, die Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung FWW. „Sobald die frostigen Nächte vorbei sind, kann mit der Aussaat begonnen werden.“

Wer dieses Jahr einen Antrag stellen möchte, kann dies bis zum 8.April tun. Einfach das Formular von der Webseite naturschutzstiftung-fww.de herunterladen, ausfüllen und ab die Post. Ausgewählt werden können drei Größen: Für 50, 200 oder 1000 qm. Bei der Anlage und Pflege der Wildblumenwiese dürfen keine Pestizide zum Einsatz kommen.

Wildblumenwiesen sind sehr pflegeleicht. Wichtig ist es, die Fläche die ersten sechs bis acht Wochen nach der Ansaat feucht zu halten. Danach bei Bedarf bewässern. Alle ein-zwei Jahre kann die Wiese gemäht werden. Am besten im Frühjahr, da einige Insektenarten Stängel zum

Überwintern nutzen. Von den abgeschnittenen Blüten können Samen für das nächste Jahr gesammelt werden, das ist nachhaltig und sparsam.

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