Sprungziele
Inhalt

Datum: 27.11.2023

Architektenentwurf für Esens hat die Mehrheit im Schul- und im Kreisausschuss bekommen

Der Landkreis Wittmund arbeitet konsequent an der Attraktivierung der beiden Berufschulstandorte in Wittmund und Esens. Die politischen Weichen für die Beibehaltung zweier Standorte wurden vor Jahren mit einem Mehrheitsbeschluss im Kreistag gestellt. Während es in Wittmund um den großen Wurf, in großen Teilen einen Neubau als ÖPP-Projekt (Öffentlich-Private Partnerschaft) am jetzigen Standort geht, so soll das Traditions-Schulgebäude in Esens in einem kleineren Rahmen umgebaut und erweitert werden – am bekannten Standort an der Hauptstraße, der Auricher Straße. Über den derzeitigen Status Quo der Planungen informiert die Kreisverwaltung hiermit noch einmal grundlegend. Im jüngsten Schulausschuss des Kreistages in Esens (14.11.23) hatte die Entwurfsplanung des beauftragten Architekturbüros Kapels Architekten (Zetel) erfolgreich das Gremium passiert – auf dieser Grundlage wird jetzt weiter an dem Projekt gearbeitet – einige Detailplanungen stehen aber noch aus. Der Architektenentwurf passierte danach auch den Kreisausschuss. Auch der Planungsstand für den Berufschulneubau in Wittmund wurde dem Fachausschuss jüngst von der Firma VBD (Berlin) vorgetragen.

Am weitesten gediehen sind die Planungs- und Bauvorbereitungen in Esens. Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Schulstandorts dort betragen nach der derzeitigen Berechnung rund 4,9 Millionen Euro. Davon entfallen ca. 1,44 Millionen Euro auf den Umbau im Bestand. Neue Räume entstehen vor allem im neuen Anbau mit Klinkerfassade, die giebelständig zur Hauptstraße hin angeordnet sind. Die favorisierte Klinkerbauweise soll die Anmutung der Altimmobilie im vorderen linken Bereich thematisch aufnehmen. Für die Planungen wurde der energetische Standard nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) berücksichtigt. Die Heizung ist als Hybridanlage geplant, bei der eine Wärmepumpe die bestehende Anlage ergänzen soll. Eine energetische Sanierung der Bestandsfassade ist in den Kosten bisher nicht enthalten. Durch den Standort der geplanten Erweiterung müssen die vorhandenen Pkw-Stellplätze umgelegt werden – sie verschwinden hinter dem Gebäude. Im Hinblick auf eine mögliche Sanierung der Bestandsfassade des Altbaus sowie der weiteren Planungsbedarfe ist derzeit seriös eine abschließende Kostenschätzung nicht möglich. Die Kosten von derzeit rund 5 Millionen Euro werden sich voraussichtlich noch erhöhen, so die Kreisverwaltung. Anschließend an die Objektplanung folgt noch das erforderliche Baugenehmigungsverfahren. Sobald eine Genehmigung vorliegt, kann mit der Ausführung der Planung begonnen werden, um die Ausschreibungen der Gewerke für den Um- und Neubau der Gebäude anzugehen. Ein genauer Zeitplan dafür liegt noch nicht vor.

Für den Neubau der BBS in Wittmund, die überwiegend neu entsteht, sind die Vorplanungen ebenfalls vorangeschritten. Derzeit wird durch das beauftragte Unternehmen VBD (Berlin) die so genannte funktionale Leistungsbeschreibung erstellt. Diese beinhaltet sämtliche Vorgaben und Mindestanforderungen, die ein potenzieller Bieter wissen muss, um später während der europaweiten Ausschreibungsphase ein Angebot abzugeben. Auf Grundlage einer Checkliste werden daher sämtliche Informationen in Zusammenarbeit von VBD, der Schule und der Kreisverwaltung zusammengetragen. In diesem Zusammenhang ist auch die Beteiligung anderer Stellen beim Landkreis Wittmund (z. B. Fachdienst Bauordnung) und der Stadtverwaltung Wittmund erforderlich. Zudem müssen noch verschiedene Gutachten eingeholt werden, etwa eine Baugrunduntersuchung oder ein Schadstoffgutachten. Die möglichen Kosten stehen endgültig noch nicht fest. Da es sich hier um ein ÖPP-Verfahren handelt, bei dem Planung, Bau und Finanzierung in einer Hand liegen, treten für den Landkreis Wittmund erst Kosten nach der Übernahme des Gebäudes vom Ersteller auf. Die Kreisverwaltung geht derzeit von einer Fertigstellung im Jahr 2027 aus – in dem Jahr werden die Kosten auch erstmals den Haushalt belasten. Mit Beschluss vom 8.12.2022 war die Kreisverwaltung beauftragt worden, den Neubau der BBS im Rahmen eines ÖPP-Modells als Inhabermodell durchzuführen. Für die Durchführung des aufwändigen und umfangreichen Vergabeverfahrens wurde die Firma VBD aus Berlin beauftragt, die im Vorfeld auch bereits die erforderliche Wirtschaftlichkeitsuntersuchung erstellt hatte. VBD wird das Vergabeverfahren bis zur Auftragserteilung begleiten. 

Wie beim Umbau in Esens, so sind auch bei den Neubau-Planungen in Wittmund in allen Phasen die Schulleitung sowie die Lehrer und Elternvertreter eingebunden. Am Hauptstandort Wittmund möchte die Schule inhaltlich den Neubau zur Umsetzung eines neuen pädagogischen Konzepts nutzen. Der Unterricht soll zukünftig im Rahmen von Clusterbildungen stattfinden. Gemeint ist, dass die einzelnen Unterrichtsbereiche wie z. B. Wirtschaft/Verwaltung, Gewerblich/Technisch usw. jeweils zu räumlichen Einheiten zusammengefasst werden, in denen der Schwerpunkt nicht auf dem Frontalunterricht gelegt wird; hier soll es später vielmehr auch Bereiche für selbständiges Lernen, Gruppenarbeiten oder regulären Unterricht geben. Diese Cluster sind in sich abgeschlossene Bereiche, in denen z. B. auch die Flure mit einbezogen werden. Das erste seinerzeit vorgelegte Raumprogramm wurde durch VBD in Zusammenarbeit mit der Schule und der Kreisverwaltung entsprechend angepasst.

Direkt zum Ziel