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Datum: 27.09.2023

Erntekrone stammt in diesem Jahr vom Zweigverein Harlingerland/Esens

Ein schöner Brauch – ein angenehmer Geruch nach frisch geerntetem Getreide: Seit heute (Mittwoch, 27.9.23) hängt im Wittmunder Kreishaus am Markt wieder die traditionelle Erntekrone der Landwirte. Sie stammt diesmal vom Zweigverein Harlingerland/Esens und verströmt in den nächsten Wochen dort ihren Duft, wo Mitarbeitende und Kunden der Kreisverwaltung ein und ausgehen. Die Pflege dieser alten Tradition zeigt die große Verbundenheit der Kreisbehörde und der Bauern und macht deutlich, dass der Landkreis Wittmund um den Stellenwert der Landwirtschaft weiß. Landrat Holger Heymann begrüßte die Landwirte-Delegation und die Vertreterinnen der KreisLandFrauen im historischen Saal des Kreishauses. Er skizzierte die derzeit vielerorts angespannte allgemeine Situation in Deutschland und Europa, im Schattenwurf des Ukraine-Krieges, angesichts neuer internationaler Blockbildungen und dadurch ausgelöster Flüchtlingsbewegungen, die auch zunehmend im Kreisgebiet spürbar sind. Aber er hob auch hervor, dass es gilt, lokale Spielräume zu nutzen und sich Negativ-Trends entgegenzustellen, um das gute Miteinander im Landkreis zu bewahren – auch das stets verlässliche Miteinander mit den Landwirten und ihren Vertretern.

Von einer durchschnittlichen Ernte im abgelaufenen Jahr berichtete Kreislandvolk-Vorsitzender Günter Lüken, der den jährlichen Austausch zum Erntedank, aber auch die stete Verbindung zu den ausschlaggebenden Landkreis-Stellen lobte. Man müsse dankbar sein, „für das, was wir haben“, schlug er vor. Die Bundespolitik in Berlin forderte er auf, mehr auf das Wissen und die Erfahrung an der Basis zu glauben, statt diese zu sehr mit ordnungspolitischen Regeln zu behelligen.

Elke Eilts, die Vorsitzende der Wittmunder Landfrauen, hatte mit ihrem Team den Saal geschmückt und reichte passend zur Austauschrunde Milchmixgetränke und Häppchen. Die Überflussjahre seien vorbei, bemerkte sie angesichts der jüngsten gesellschaftlichen Entwicklungen. Dass die Landwirte einen großen Anteil an der Sicherung der Bevölkerungsernährung leisteten, habe nach Corona und den störenden Auswirkungen auf internationale Handels- und Logistikketten die Lebensmittel wieder in den Vordergrund gerückt. „Biolandwirtschaft ist wichtig“, sagte sie, aber: „Das macht die Welt nicht satt“.

In der Runde stellte sich heute auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ilona Henning, den Vertretern der Landbevölkerung vor. Sie verwies auch auf ihre Sprechstunden in den Gemeinden hin, die sie anbietet. Dr. Ursula Plath von der Regionalstelle Wittmund des Zweckverbands Veterinäramt Jade-Weser ging in ihrem Kurzvortrag auf Fachthemen wie die geforderte Antibiotika-Minimierung bei Tierhaltern, Tierseuchen wie die Vogelgrippe und die Afrikanische Schweinepest (ASP) ein. Hier helfe nur die strikte Biosicherheit, um die vom Menschen verursachte Verbreitung der hochansteckenden Krankheit zu verhindern.

Aktuelle Fragen des Baurechts, auch ausgelöst durch die Energiekrise und das Pushen der Erneuerbaren Energien, erläuterte Dirk Gronewold vom Fachdienst Bauen. Was das Bereitstellen von Flächen für die Windkraftnutzung angehe, so sagte er, habe der Landkreis mit dem jetzigen Bestand seine Pflicht erfüllt. Ein Zubau sein dennoch möglich. Wenig Einfluss werde man auf den Verlauf und den Flächenverbrauch der geplanten Transportleitungen haben, die das Kreisgebiet durchschneiden werden, um den Offshore-Windstrom nach Mittel- und Süddeutschland zu bringen, so bestätigte Gronewold. Die Landwirtschaft begleite den Verfahrensprozess aber seit Jahren konstruktiv, so der Landvolkvorsitzende Lüken, damit die Ansprüche der Flächeneigentümer und Bewirtschafter ausreichend berücksichtigt würden.

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