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Datum: 08.03.2022

Kreisbewohner können schon heute konkret bei der Planung neuer Gebäude oder Umbauten den Klimawandel berücksichtigen

Das Pilotprojekt „Kommunale Wärmeplanung und Erneuerbare Energien“ basiert auf der kooperativen Zusammenarbeit der Landkreise Friesland und Wittmund sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN). Die Erstellung des kommunalen Wärmeplans in den zwei Landkreisen Friesland und Wittmund hat unter Einbeziehung der Potenziale Erneuerbarer Energien und der Abwärmenutzung stattgefunden. Bei der Abschlussveranstaltung am Donnerstag vergangener Woche (03.03.2022) in der Wittmunder „Residenz“ wurden nach den Grußworten der beiden Landräte Holger Heymann (Wittmund) und Sven Ambrosy (Friesland), die beide die gemeinsame landkreisübergreifende Arbeit an einem so wichtigen Thema schätzen, die Ergebnisse des Projektes vorgestellt.
Die kommunale Wärmeplanung diente zur räumlichen Identifikation potenzieller Wärmequellen und Wärmesenken innerhalb der Landkreise und zeigt verschiedene technische Optionen zur Nutzung dieser Wärmequellen auf. Über das Teilkonzept Erneuerbare Energien wurden sowohl der Bestand als auch das Potenzial der Energieträger Solar-, Erd-, Biogas- und Abwasserwärme, die Abwärme von Hoch- und Niedertemperatur oder Einsatzmöglichkeiten von Kraft-Wärme-Kopplungen untersucht. Des Weiteren wurden Szenarien zur Bedarfsentwicklung und der landkreisübergreifenden Realisierung von Wärmepotenzialen definiert und modelliert.
Aktuell wird der Wärmebedarf des Landkreises Wittmund zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen gedeckt. Obwohl der Anteil des Heizöls sich bereits auf 2,1% begrenzt, werden 79,8% der Heizungen mit Erdgas betrieben. Dazu kommt, dass erneuerbare Energieträger wie Solarthermie und Wärmepumpen bisher nur in geringem Maße genutzt werden. Das noch nutzbare Potential für Solarthermie, ähnlich wie bei Photovoltaik, auf Dachflächen liegt beispielsweise bei 97%.

Um der Klimaneutralität näherzukommen, die laut Klimaschutzszenario planerisch erreichbar ist, müssen in Zukunft verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. Ein zentraler Inhalt der Konzeption ist daher der Maßnahmenkatalog. Aus 25 Maßnahmen wurden hierbei einige gezielte Vorhaben gemeinsam mit verschiedenen Beteiligten priorisiert, die in naher Zukunft umgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich u.a. der Ausbau von Photovoltaik bzw. der Umstieg auf Erneuerbare Energien in den eigenen Liegenschaften des Landkreises Wittmund. Ebenso sollen Sanierungsprojekte durchgeführt werden. Über verschiedene Aufklärungsveranstaltungen in Bezug auf die Klimakrise, hinsichtlich Klimafolgen und die Verfassung von Informationsmaterial zu FAQs soll weiter informiert werden. Weiterhin soll oberflächennahe Geothermie explizit vorangetrieben werden.

„Durch die ausgewählten Maßnahmen wird sichergestellt, dass sowohl kommunale als auch private Wohngebäude abgedeckt werden“, so Elisa Bodenstab vom Klimaschutzteam der Wittmunder Kreisverwaltung. Hierbei steht die Kombination aus „Energie sparen“ und auf „erneuerbare Energie“ umstellen im Fokus. Das explizite Vorantreiben der Geothermie als Wärmequelle ist Voraussetzung, um Klimaschutzziele erreichen zu können und eine Entwicklung ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Eine weitere Rolle spielen in dieser Hinsicht auch weitere Technologien, wie die Solarthermie oder die Nutzung von Biogas.

Einwohner des Landkreises können schon heute etwas für den Ausbau erneuerbarer Energien tun. Über die Internetseite https://solar-wtm-fri.ipsyscon.de/de/ kann das Solar- und Gründachkataster aufgerufen werden, mit dem man unkompliziert die eigene Solaranlage planen kann. Bei Fragen steht außerdem das Klimaschutzteam des Landkreises unter klimaschutz@lk.wittmund.de beratend für Informationen zur Verfügung.

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