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Datum: 10.10.2022

Landkreis lädt Interessierte zur Bürgerveranstaltung zum Thema energetische Wohngebäude-Sanierung mit Praxisbeispielen ein

„Energetische Sanierungsmaßnahmen kann man am besten gemeinsam anpacken“, rät Elisa Bodenstab vom Klimaschutzteam der Wittmunder Kreisverwaltung. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jens Schult lädt sie Interessierte für den Freitag (14. Oktober) von 16 bis 18 Uhr zur Bürgerveranstaltung zum Thema energetische Wohngebäude-Sanierung in den Raum Harlingerland im Jobcenter ein. Kurzreferate zu Praxisbeispielen aus dem Kreisgebiet stehen dann im Vordergrund. „Jede und jeder kann im privaten Bereich durch verschiedenste Maßnahmen Energie einsparen, den Umstieg auf erneuerbare Energien begünstigen und somit langfristig den ansteigenden Energiekosten entgegenwirken“, so das Credo des Klimaschutzteams. Häufig werde lediglich ein Ansatzpunkt benötigt, mit dem gestartet werden kann, oder die inhaltliche Vermittlung dessen, was eigentlich alles konkret umsetz- und machbar ist.

Um die Vielfältigkeit der Möglichkeiten zur Mitgestaltung gebündelt aufzuzeigen, präsentieren Bürgerinnen und Bürger aus der Region in kurzen Vorträgen ihre persönlichen Erfahrungen mit der energetischen Sanierung von Gebäuden und dem Umstieg auf erneuerbare Energien. Nachhaltige Dämmungen, Smart-Home-Technologie oder die Nutzung einer Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage sind dabei nur einige der Beispiele, die im Detail aufgezeigt und dann auch besprochen werden können.

„Das Thema Energie betrifft alle. Deshalb sollte es jeder Bürgerin und jedem Bürger ermöglicht werden, sich bei der Gestaltung einer langfristig tragbaren Energieversorgung zu beteiligen“, sagt das Klimaschutzteam. Ziel dieser Veranstaltung ist, aufzuzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten Bürgerinnen und Bürger in ihren bestehenden Wohngebäuden haben und damit weitere private Haushalte zur aktiven Gestaltung der eigenen Strom- und Wärmeversorgung zu inspirieren. Jeder Vortrag dauert inklusive direkter Rückfragen ungefähr 15 Minuten. Für eine abschließende Fragerunde nach den Vorträgen steht ein Tässchen Ostfriesentee für alle Beteiligten bereit.

Die kostenfreie Veranstaltung findet im Rahmen der Energietage am 14. Oktober von 16 bis 18 Uhr im Raum Harlingerland im Jobcenter in Wittmund statt.

Da eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung steht, bittet die Kreisverwaltung um eine vorherige Anmeldung. Für Anmeldung und Rückfragen steht das Klimaschutzteam unter klimaschutz@lk.wittmund.de sowie telefonisch unter der Nummer 04462-861274 tagsüber während der Bürostunden zur Verfügung. Weitere Informationen, z. B. eine Anfahrtsbeschreibung, werden nach der Anmeldung bereitgestellt.

Das sind die geplanten Impulsvorträge mit Kurzbeschreibungen:

Berit Müller: Sanieren, Sonnenenergie & Smart Home

Die Wahl eines kleineren Hauses und zahlreiche Sanierungsarbeiten können einiges zur Energieeinsparung beitragen. Bei der Umsetzung, sowie der Fördermittelsuche half ein Energieberater. Außerdem gibt es Einblick in die Kombination aus PV-Anlage und E-Auto, die über eine App gesteuert werden kann.

Jens Schult: Vorbereitung für die Wärmepumpe – Alternativer und schonender Bodenaufbau im Altbaubestand

Dielenboden, Balkenlage, Luft und dann kommt auch schon das Erdreich. Ein solcher Bodenaufbau ist in alten Bauernhäusern keine Seltenheit. Es hat zwar lange gehalten, aber vor dem Hintergrund steigender Gaspreise und aus Nachhaltigkeitsgründen geht der Trend eindeutig in Richtung Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Hier kommt durchaus eine Alternative zur konventionellen Betonsohle in Frage – nämlich Schaumglasschotter.

Herbert Osenroth: Energieverbräuche eines Reihenhauses vor und nach Sanierung

Im Vortrag wird die Chronologie des Energieverbrauchs eines Reihenhauses in Wittmund vorgestellt. Dabei wird auf Veränderungen des Energieverbrauches eingegangen nachdem das Haus energetisch saniert wurde, inklusive der Auswirkung einer Photovoltaik-Anlage auf die Energiebilanz des Hauses.

Wybe Anette Volger: Durch Umstieg auf erneuerbare Energien den Garten naturnah gestalten

Der altengerechte Anbau an einen Altbau wird über die Kombination aus einer Erdwärme-Heizung, Solar-Paneelen zur Vorwärmung von Brauch- und Heizwasser und einem 12- kW E-Speicher mit Bleiakkus versorgt. Die Verlegung der Soleleitungen für die Erdwärmeheizung im Gartenland ist Chance zur naturnahen und insektenfreundlichen Neugestaltung des Grundstücks mit Wasserfläche, Blühwiesen, Obstgehölzen und neuer Flächen zur Regenversickerung geworden. Der Altbau wird durch eine zweite 9,81-kW Photovoltaik-Anlage mit Strom versorgt und ein Hark Holzofen wird während der Sommer-und Übergangszeit als Heizquelle benutzt. Um weiter Gas der Brennwerttherme einzusparen, wird Warmwasser durch Durchlauferhitzer über die PV-Anlage erzeugt.

Frank Hlava: Mit Eigenleistung zu erneuerbaren Energien

Das Energiekonzept des Hauses beinhaltet nicht nur einen Röhrenkollektor und einen wassergeführten Kaminofen, sondern zeigt was so alles in Eigenleistung umsetzbar ist. Zusätzlich wird in der nächsten Woche eine Photovoltaik Anlage in Betrieb genommen, bei der ebenfalls maximale Eigenleistung im Fokus steht. Auch aktuelle Verbrauchswerte für das Heizen werden mit dargestellt.

Michael Lakeberg: Möglichkeiten der Sanierung eines Mehrfamilienhauses

Wie wird ein Mehrfamilienhaus in Wittmund (Baujahr 1928) saniert und was ist dabei möglich? Im Impulsvortrag werden Umbaumaßnahmen zum KFW Haus 40ee vorgestellt, sowie Auswahlgründe für verschiedene Heizsysteme wie Wärmepumpe (verschiedene Arten), Gas-, Holz-, oder Pelletheizungen dargestellt. In diesem Fall überzeugte die Kombination aus Erdwärme und die Warmwassererwärmung über Heizung durch einen Durchlauferhitzer. Außerdem werden die Fördermöglichkeiten BAFA und KFW vorgestellt.

Daniel Blecher: Kosteneffizient und energetisch umbauen, trotz Absagen von Fördermitteln durch Eigenleistung

Ein Bauernhaus aus dem Jahr 1934 im Außenbereich. Ein neues Klimaschutzgesetz. Ein geringes Budget. Ein ganz großer Traum. Selber, in Eigenleistung umzubauen, klingt nicht nur nach viel Arbeit, das ist es auch. Doch mit viel Mut, Kraft und Willen kann man ein Haus nach neuen energetischen Standards sanieren und Umbauen. Dazu bedarf es, neben den bereits genannten Eigenschaften des/r Bauherren/-herrin, nur Ideen. Neben dem Austausch der Heizungsanlage, Umrüstung auf LED und Recycling von Baumaterialien, Installation einer PV-Anlage gibt es noch weitere Tipps, wie man dies bewerkstelligen kann. Und dies auch ganz ohne Fördermittel. Denn diese gibt es bei Eigenleistung nämlich nicht.



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