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Datum: 07.12.2023

Landkreis sucht händeringend Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Ausländer

Der Fachbereich Jugend und Soziales der Wittmunder Kreisverwaltung sucht aufgrund steigender Zuweisungszahlen von Geflüchteten händeringend nach geeigneten Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Ausländer, die derzeit wöchentlich ins Kreisgebiet kommen. Das teilt die Kreisverwaltung in Wittmund mit. Es sind männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, überwiegend Afrikaner, Afghanen oder auch Syrer, die in Gastfamilien untergebracht werden sollen, die ihnen dort vorübergehend eine Heimat und einen guten Start in Deutschland bieten können.

Diese Jugendlichen, deren Familien zunächst meist weiter in der Heimat leben, sprechen in der Regel zunächst weder Deutsch noch Englisch. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, diese Jungs vorab kennen zu lernen. Es sind Jugendliche wie der im Irak geborene Ridha (heute 13 Jahre alt), der es vor vier Jahren nach abenteuerlicher Flucht über Griechenland, wo die Familie getrennt wurde, nach Ostfriesland schaffte. Inzwischen ist die Familie nachgekommen, lebt in Wittmund, hat sich integriert und wartet auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Und Ridha, der hier zur Schule geht, in der Freizeit im Wittmunder Sportverein Fußball spielt wie andere Jungs seines Alters auch, möchte nie wieder zurück. Anfangs war er auf sich alleine gestellt, doch er fand mit Karin Thies in Leerhafe eine fürsorgliche Ersatzmutter nebst Familie, die sich für eine längere Zeit seiner annahm. Und auch das Wittmunder Ehepaar Martin und Marianne de Jonge hat mehrfach jugendlichen Flüchtlingen für eine Zeitlang einen Platz in ihrem Haus angeboten. Thies und de Jonge berichten gern von ihren Erfahrungen, die vor allem positiver Natur gewesen seien. Dadurch habe man den eigenen Horizont erweitert, andere, zuvor fremdartige und neue (Ess-) Kulturen kennengelernt. Wenn die Chemie stimmt, gewinne man so Freunde fürs Leben, sagen sie. Noch heute pflegen die de Jonges einen engen Kontakt zu ihren ehemaligen Gastkindern, die längst ihren eigenen Weg in Deutschland gehen. Die Meinung der de Jonges ist bei Entscheidungen, die im Leben der jungen Männer anstehen, immer noch sehr gefragt, sagen sie.

Wer es sich zutraut, heranwachsenden Flüchtlingen für eine Zeitlang ein Zuhause zu bieten, der kann sich gern an den Fachbereich Jugend und Soziales bei der Kreisverwaltung wenden, dessen Mitarbeiterinnen sich dann im Detail um die Vermittlung kümmern. Und darum, welche Voraussetzungen die Gasteltern dafür zu erfüllen haben. Finanziert wird der Aufenthalt der UMAs über die Jugendhilfe. Lässt sich ein Bedarf über das 18. Lebensjahr hinaus feststellen, ist eine Finanzierung über die Jugendhilfe auch bis zum 21. Lebensjahr möglich.

Senden Sie bei Interesse und für weitere Informationen gerne direkt eine Nachricht an:

Frau Adams

Frau Libor

Frau Stegmann

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