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Datum: 11.04.2022

Zahngesundheit und Mundhygiene müssen Kindern bereits im Kita-Alter vermittelt werden

Gut besucht war vor einiger Zeit ein Fortbildungsseminar des Arbeitskreises Jugendzahnpflege beim Gesundheitsamt des Landkreises Wittmund. Thema war die Gruppenprophylaxe in Niedersachsen und richtete sich an Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik der Berufsbildenden Schulen im Landkreis Wittmund. „Gesund beginnt im Mund“ – dies ist eine seit langem bekannte und gleichzeitig immer noch aktuelle Erkenntnis bei Medizinern. Daher gibt es den gesetzlichen Auftrag, für Kinder und Jugendliche in Krippen, Kindergärten und Schulen geeignete Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen durchzuführen. Obwohl allgemein die Mundgesundheit der Kinder im Lande insgesamt stetig besser wird, besteht dennoch eine Polarisierung der Karies: Heute haben 25% der Kinder 75% des Kariesaufkommens. Besonders die Kleinsten sind mit der ECC (engl. early childhood caries = Nuckelflaschenkaries) stark betroffen und sehen daher im Fokus dieser präventiven Arbeit. Das tägliche und richtige Zähneputzen zu erlernen und Wissen rund um die Mundgesundheit kindgerecht zu vermitteln, das ist ebenso Gegenstand der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe wie die zahnärztlichen Untersuchungen vor Ort. Dazu besuchen in Niedersachsen ca. 170 Prophylaxefachkräfte und sowie 50 Zahnärzte und Zahnärztinnen des öffentlichen Gesundheitsdienstes oder aus Paten-Zahnarztpraxen regelmäßig die örtlichen Einrichtungen. Dadurch werden über 80% aller Kinder im Kindergartenalter jährlich von der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe erreicht.

Die Kernfragen der Vorsorgearbeit lauten immer: Kariöse Zahne, warum? Welche Zahnbürste in welchem Alter? Wie und wie lange sollte geputzt werden? Diese und viele weitere Fragen konnten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen durch aktive Zusammenarbeit mit der LAG-Jugendzahnpflege in Niedersachsen e.V. und dem Team Jugendzahnpflege des Landkreises beantworten. An sechs Thementischen waren dazu verschiedenste Materialien zum Thema Zahn- und Mundgesundheit ausgelegt, die zu Gesprächen mit Fragen, eigenen Erfahrungen und Fachinformationen anregen. Durch die Möglichkeit, sich mit den Materialien nicht nur theoretisch auseinanderzusetzen und Informationsbroschüren zu jedem Thema mitnehmen zu können, kann das Thema Zahn- und Mundgesundheit leichter in den Einrichtungen verankert und weitergegeben werden.

Ein weiterer Punkt des Seminars war das Thema „Bewegung als Prävention“. Hier gab die Referentin, die ausgebildete Physiotherapeutin ist, Ideen mit auf den Weg, wie sie Kindern im Kita-Alter verschiedene Bewegungsanreize mit auf den Weg geben können. Außerdem wurden Tipps gegeben, wie Erzieherinnen und Erzieher selbst darauf achten können, wie sie bei der Arbeit mit kleinen und Kleinstkindern ihren eigenen Rücken möglichst schonen.

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