Wittmunder Klinik nun akademisches Lehrkran-kenhaus im Verbund mit der Uni Oldenburg
Seit mehreren Jahren bemühen sich der Landkreis Wittmund und das zugehörige kommunale Wittmunder Krankenhaus um eine Schärfung des Profils, um angehende Mediziner für eine berufliche Zukunft in die ländliche Region an der schönen Nordseeküste in Ostfriesland zu gewinnen. Unterstützt werden sie dabei von der hiesigen Ärzteschaft und der ins Leben gerufenen Gesundheitsregion. Jetzt ist ein entscheidender Schritt gelungen: Ab sofort ist das Kreiskrankenhaus als Akademisches Lehrkrankenhaus der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg anerkannt. Seit Wochenbeginn liegt der Geschäftsführung der Klinik der unterzeichnete Vertrag vor. Das Krankenhaus Wittmund wird jetzt auf der Internetseite der Medizinischen Fakultät als Akademisches Lehrkrankenhaus aufgeführt – ein großer Erfolg für die Wittmunder. „Viele Akteure aus Politik, Medizin und unserem Landkreis erwiesen sich über die Jahre als treue und verlässliche Weggefährten, indem sie das Ansinnen des Krankenhauses konstruktiv begleitet haben. Dafür herzlichen Dank“, erklärte gestern der Ärztliche Direktor Dr. Hagen Behnke, der auch die Belegschaft umgehend über diesen Erfolg unterrichtete. Geschäftsführer Kai Schasse sagt: „Wir freuen uns auf die Studenten. Bei uns dürfen sie nicht nur zusehen, sondern können vom ersten Tage an mit anfassen.“
Ab dem Monat November können Studierende im Praktischen Jahr in Wittmund lebensnah in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesiologie ausgebildet werden. Fünf Plätze stehen bereit. Dies lasse sich nur als Gemeinschaftsaufgabe aller im Krankenhaus Tätigen umsetzen, so der ärztliche Direktor. Mit der Ausbildung von Medizinstudierenden im letzten Studienjahr könne man den Grundstein für deren längerfristige Bindung an das Krankenhaus, etwa im Rahmen der Facharztweiterbildung, legen. Und die Chance sei gegeben, dass sich der ein oder andere nach der Anfangszeit in Wittmund sogar im Kreisgebiet als Haus- oder Facharzt niederlasse.
Die gute Perspektive durch das Qualitätsprädikat Akademisches Lehrkrankenhaus sieht auch Landrat Holger Heymann gegeben. Heymann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Krankenhaus Wittmund gGmbH ist, lobte gestern die positive Entwicklung „im Sinne von Krankenhaus und Bevölkerung“. Er hob dabei den Rückhalt für das Krankenhaus durch die Wittmunder Kreispolitik hervor, die seit Jahren einmütig hinter der Strategie stehe, wohnortnah in Wittmund ein leistungsfähiges Krankenhaus zu erhalten, auszubauen und zu stützen. Bundes- und Landespolitik forderte er auf, wichtige Krankenhäuser der regionalen Nahversorgung in ländlichen Gebieten bei allen, durchaus verständlichen Reformbemühungen, nicht zu benachteiligen. Man tue in Wittmund alles, um sorgsam mit Geld umzugehen und sich im Nordwesten weiterhin einen guten Namen zu machen.